Mein „alter“ Funkfreund Felix arbeitet mal länger, mal kürzer, aber immer wieder auf der Neumayer Station in der Antarktis. Bisher hatten wir noch keinen Funkkontakt. Das sollte sich aber nun endlich ändern. Per Internet haben wir zum Wochenende einen Sked (Funk-Verabredung, von „Schedule“) ausgemacht. Felix sagte, gegen 2300 UTC (24.00 Uhr Küchenzeit in Osnabrück) würde er Europa am besten auf dem 30m Band erreichen.
Natürlich durfte dieser durchaus (für mich) besondere Kontakt nicht einfach von zu Hause aus der Funkbude stattfinden, sondern sollte ein Bergfunk-QSO (Kontakt) werden. Also bin ich Samstag Nacht mit meiner Portabel-Ausrüstung auf den Piesberg (SOTA DM/NS-108) gestiegen. Die etwa 4m lange vertikale Antenne wurde am Geländer auf der Felsrippe befestigt, das Funkgerät war ein YAESU FT-817 ND mit nachgeschalteter Endstufe, die Sendeleistung betrug ca. 50 Watt.
Als ich alles aufgebaut und angeschlossen hatte war zu meinem Erstaunen nichts auf dem 30m Band zu hören, außer Rauschen und ein paar ganz leise Sprechfunkstationen. Das waren aber sicherlich keine Amateure; denn auf diesem Amateurfunkband ist Sprechfunk nicht freigegeben.
Ich versuchte also mein Glück und rief Felix auf der verabredeten Frequenz, allerdigs völlig ohne Hoffnung auch nur einen Piep zu hören. Jedoch antwortete Felix prompt und zwar mit einem – zu meinem Erstaunen – ausgezeichneten Signal. -2°C meldete er aus der sommerlichen Antarktis … was ich mit meinen -6,5°C vom Piesberg deutlich unterbieten konnte.
Nach diesem QSO (Funkverbindung) wollten wir noch einen Versuch auf dem 40m Band wagen. Auch hier ist das QSO gelungen, die Rapporte lagen aber mit einem beidseitigem RST 539 deutlich unter dem RST 579 vom 30m Band.
Eine tolle Aktion, gegen 01.30 Uhr und noch drei weiteren QSO im Logbuch für den SOTA-Punkt, war ich wieder zu Hause.